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DAS APPARENT PROJEKT
finanziert durch den Europäischen Forschungsrat (European
Research Council, ERC) | (ERC Starting Grant)

Untersuchungsgegenstand
des Projektes sind aktuell vorherrschende Elternschaftsnormen; speziell
deren Entstehung, Verbreitung und praktische Relevanz für
geschlechtsspezifisches Handeln in verschiedenen Europäischen
Ländern. Der internationale Vergleich umfasst Schweden, die
Niederlande, Deutschland, die Schweiz, Italien, Spanien, die Tschechische Republik und Polen.
Das Projekt entwickelt einen vergleichenden Analyserahmen, um
vorherrschende gesellschaftliche Normen und individuelle
Identitäten bei der Konstruktion von Mutterschaft und
Vaterschaft sowie deren Relevanz für geschlechtsspezifisches
Handeln zu erforschen. Im Fokus steht zum Einen, inwiefern Mutterschaft
und Vaterschaft durch (medizinische und soziale) Expert(innen),
Wohlfahrtsstaaten und Massenmedien konstruiert werden und zum Anderen,
inwieweit kulturelle und institutionelle Normen und Ideen beim
Übergang zur Elternschaft von Paaren selbst wahrgenommen und
umgesetzt werden. Apparent ist ein sechsjähriges
Forschungsprogramm und begann im Januar 2011.
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ZIELE

Ziel dieses Projektes ist
es, einen vergleichenden Soziologischen Analyserahmen zum Wandel von
Geschlechtsrollennormen und -identitäten beim
Übergang zur
Elternschaft aus Lebensverlaufsperspektive zu entwickeln. Das Projekt
ist methodologisch innovativ, da es verschiedene quantitative und
qualitative Längsschnittdaten und Analyseverfahren kombiniert
und
für den internationalen Vergleich weiter entwickelt. In vier
aufeinander bezogenen Teilprojekten werden Experteninterviews,
Institutionenanalyse und Inhaltsanalysen von Printmedien
durchgeführt und sowohl quantitativen als auch qualitativen
Daten
zur Konstruktion von Elternschaft und geschlechtsspezifischem Handeln
gegenüber gestellt. Die vier Teilprojekte untersuchen jeweils
verschiedene Ebenen, auf denen sich beim Übergang zur
Elternschaft
soziale Geschlechtsrollen, Normen und Identitäten entwickeln
und
verändern.
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ZENTRALE
FORSCHUNGSFRAGEN

1. Wie können gegenwärtige Normen über Mutter- und
Vaterschaft beschrieben werden? Wie entstehen und wandeln sich Normen
und Ideen über männliche und weibliche Elternrollen in
modernen Europäischen Gesellschaften? Was sind die zugrunde
liegenden zentralen Mechanismen und Institutionen, die die Entwicklung
und Verbreitung von Normen über Elternschaft und Standards
forcieren?
2. Wie nehmen Paare, die ein Kind erwarten oder gerade bekommen haben,
die Standards, die durch medizinische und soziale ExpertInnen,
Wohlfahrtsstaaten und verbreitete Medien gesetzt werden, wahr und in
welchem Ausmaß nehmen sie diese an und richten ihr Leben danach
aus? Wann werden aus rechtmäßigen Optionen der Teilung von
Betreuungs- und bezahlter Arbeit 'reale' Optionen für neue Eltern?
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ERKENNTNISINTERESSE

(1)
Wie werden Standards 'guter' Mutter- bzw. Vaterschaft durch
Fachexpert(innen), z.B. Gynäkolog(innen), Hebammen,
Familienberater(innen), wahrgenommen, geformt und verbreitet?

(2)
Wie wirken Wohlfahrtsstaaten, Arbeitsmärkte und
Familienpolitik
auf die Rollen von Vätern und Müttern als
Ernährer(innen) und Sorgearbeiter(innen) in Familien ein?
Inwiefern haben sich diese Rollenzuschreibungen über die
letzten
Jahrzehnte verändert?

(3) Wie wurden Rollenbilder und Ideale von Vater- und Mutterschaft in
den Printmedien von 1980 bis 2010 dargestellt?

(4)
Wie nehmen (zukünftige) Mütter und Väter
Normen
hinsichtlich Elternschaft in ihrem eigenen Alltagsleben wahr, wie
verhandeln und internalisieren sie diese?

(5)
Wie teilen Eltern nach der Geburt eines Kindes bezahlte und unbezahlte
Arbeit auf? Welchen Einfluss haben diese Entscheidungen auf den
weiteren Berufsverlauf?

(6) Wie unterscheiden sich diese Muster im internationalen Vergleich? |
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